Umsatzsteuer im Fokus – Aktuelle Meldungen

Hier informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Rechtsprechung und Regelungen rund um das Thema Umsatzsteuer.

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Aufwendungsersatz für bestimmte Abmahnungen ist umsatzsteuerbar - BFH-Urteile XI R 27/14 und XI R 1/17

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Der Bundesfinanzhof (BFH) hatte am 21. Dezember 2016 (XI R 27/14) bzw. am 13. Februar 2019 (XI R 1/17) entschieden, dass Aufwendungsersatz, den der Abgemahnte für urheber- oder wettbewerbsrechtliche Abmahnungen zahlt, umsatzsteuerbares Leistungsentgelt sei. Diese Auffassung macht sich das Bundesministerium der Finanzen (BMF) mit Schreiben vom 1. Oktober 2021 zu eigen und klärt einige Detailfragen. Die wichtigsten werden nachfolgend zusammengefasst.

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Update: Umsatz- und versicherungsteuerliche Behandlung von Garantiezusagen - BMF-Schreiben vom 18. Oktober 2021

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Das BMF verlängert mit Schreiben vom 18. Oktober 2021 nochmals die Übergangsregel für die Behandlung von entgeltlichen Garantiezusagen als Versicherungsleistung. Unternehmer gewinnen dadurch mehr Zeit und Flexibilität, sich an die geänderte BFH-Rechtsprechung anzupassen.

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Reverse-Charge-Verfahren bei Organschaften als Leistungsempfänger - BMF-Schreiben vom 27. September 2021

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Mit Urteil vom 23. Juli 2020 (V R 32/19) hatte der Bundesfinanzhof (BFH) in einem Bauträgerfall entschieden: Ist der Leistungsempfänger einer Bauleistung Teil eines Organkreises, kommt es für die Anwendbarkeit des Reverse-Charge-Verfahrens auf die Außenumsätze des Organkreises an. Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) passt daraufhin mit Schreiben vom 27. September 2021 den Umsatzsteuer-Anwendungserlass (UStAE) an und erweitert diesen Rechtsgrundsatz über die Bauträgerfälle hinaus auf weitere Anwendungsbereiche des Reverse-Charge-Verfahrens in Organschaftsfällen.

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Management Fee für Wagniskapitalfonds ist umsatzsteuerfrei - Gesetzesänderung zum 1. Juli 2021

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Durch das Fondsstandortgesetz hat der Gesetzgeber mit Wirkung zum 1. Juli 2021 § 4 Nr. 8 Buchst. h UStG erweitert. Damit wird auch die Verwaltung von Wagniskapitalfonds umsatzsteuerfrei. Dies hat für die Kapitalverwaltungsgesellschaften erhebliche Auswirkungen, inbesondere für die Management Fees.

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Achtung Betrug: Falsche Schreiben zur USt-ID im Umlauf

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Das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) warnt vor amtlich aussehenden Schreiben oder E-Mails, in denen eine kostenpflichtige Vergabe, Registrierung, Erfassung oder Veröffentlichung der USt-ID angeboten wird.

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Vorsteuerabzug bei Ist-Versteuerung des Leistenden - Schlussantrag "Grundstücksgemeinschaft Kollaustraße" (C-9/20)

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Das Finanzgericht Hamburg (1 K 337/17) hatte am 10. Dezember 2019 beschlossen, dem EuGH die Frage vorzulegen, wann für den Leistungsempfänger das Recht auf Vorsteuerabzug entsteht, wenn der Leistende von der Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten (Ist-Versteuerung) Gebrauch macht. Der Generalanwalt schlägt dem EuGH in seinem Schlussantrag (9. September 2021, C-9/20) vor, die entsprechende deutsche gesetzliche Regelung für nicht mit der MwStSystRL vereinbar zu erklären.

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Flucht ins Vergütungsverfahren für ausländische Vermieter? - EuGH-Urteil "Titanium Ltd" (C-931/19)

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Ist die vorsorgliche Flucht in das Vorsteuervergütungsverfahren für ausländische Vermietungsunternehmen eine Lösung? In seinem Urteil vom 3. Juni 2021 (C-931/19) in der Rechtssache „Titanium“ entschied der EuGH: Eine vermietete Immobilie ist für die Anwendung des Reverse-Charge-Verfahrens keine Betriebsstätte, wenn der Eigentümer der Immobilie nicht über eigenes Personal für die Leistungsbewirkung im Zusammenhang mit der Vermietung verfügt (wir berichteten). Damit entfällt für Viele die Möglichkeit zur umsatzsteuerlichen Registrierung und Verrechnung von Vorsteuern über die Umsatzsteuervoranmeldung. Die Finanzverwaltung sieht dies bislang noch anders. Wie sollten Unternehmen mit dieser Unsicherheit umgehen?

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Unterschiedliche Besteuerung von Bestandteilen einer einheitlichen Leistung - EuGH-Vorlage C-516/21

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Am 26. Mai 2021, veröffentlicht am 19. August 2021 (V R 22/20), hat der Bundesfinanzhof (BFH) beschlossen, dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) die Frage vorzulegen, ob Betriebsvorrichtungen auch dann von der Steuerbefreiung ausgenommen sind, wenn ihre Verpachtung zusammen mit der Verpachtung eines Grundstücks eine einheitliche Leistung darstellt. Die Antwort des EuGH wird auch Auswirkungen auf Fälle haben, in denen für Bestandteile einer einheitlichen Leistung unterschiedliche Steuersätze gelten.

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Umsetzung der Rechtsprechung zu Aufsichtsratsvergütungen - BMF-Schreiben vom 8. Juli 2021

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Im Jahr 2019 hatte die EuGH-Entscheidung vom 13. Juni (C-420/18) in der Rechtssache „IO“ für Aufregung gesorgt, weil der EuGH die Tätigkeit eines Aufsichtsratsmitglieds entgegen der Praxis der deutschen Finanzverwaltung als nicht selbstständig und damit als nicht steuerbar behandelt hatte. Der BFH (Urt. v. 27. November 2019, V R 23/19) hatte dem folgend für einen Fall, in dem das Aufsichtsratsmitglied kein wirtschaftliches Risiko trug, ebenfalls die Steuerbarkeit verneint. Das BMF, das bislang ausnahmslos von der Steuerbarkeit ausgegangen war, passt nun mit Schreiben vom 8. Juli 2021 Abschn. 2.2. und 18.6. Abs. 1 des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses (UStAE) an die Rechtsprechung an.

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COVID-19: Befristete Mehrwertsteuerbefreiung für Beschaffungen der EU-Kommission - Änderung der MwStSystRL zum 15. Juli 2021

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Am 15. Juli 2021 ist die „Richtlinie (EU) 2021/1159 des Rates vom 13. Juli 2021 zur Änderung der Richtlinie 2006/112/EG in Bezug auf befristete Befreiungen von Einfuhren und bestimmten Lieferungen als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie“ in Kraft getreten. Wenn die EU-Kommission zentral Güter oder Dienstleistungen zur Bewältigung der Corona-Krise beschafft und kostenlos weitergibt, sollen diese nicht mit Mehrwertsteuer belastet werden.

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