Umsatzsteuer im Fokus – Aktuelle Meldungen

Hier informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Rechtsprechung und Regelungen rund um das Thema Umsatzsteuer.

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Vorsteuerabzug einer Führungsholding: „Zwischenschalt-Modell“ steht möglicherweise auf der Kippe - EuGH-Vorlage C-98/21

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Am 23. September 2020 (XI R 22/18) hat der BFH beschlossen, dem EuGH eine Frage zum Vorsteuerabzug einer Führungsholding vorzulegen (dort anhängig unter C-98/21). Es ging um ein „Zwischenschalt-Modell“, bei dem eine nicht zum vollen Vorsteuerabzug berechtigte Gesellschaft beim Leistungseinkauf eine Führungsholding zwischenschaltete, welche dann aus diesen Eingangsleistungen den Vorsteuerabzug geltend machte. Nun hat der BFH in einem anderen Fall mit Blick auf dieses Vorabentscheidungsersuchen Aussetzung der Vollziehung gewährt (Beschluss vom 30. März 2021, veröffentlicht am 5. August 2021, V B 63/20).

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Verkauf eines an den Käufer verpachteten Grundstücks kann Geschäftsveräußerung im Ganzen sein - BFH-Urteil XI R 8/19

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Mit Urteil vom 24. Februar 2021 (XI R 8/19), veröffentlicht am 22. Juli 2021, entschied der BFH: Verkauft ein Unternehmer ein Grundstück an den bisherigen Pächter dieses Grundstücks, der es vor dem Verkauf teilweise untervermietet hatte, so liegt insoweit eine nicht umsatzsteuerbare Geschäftsveräußerung (GiG)vor, wenn der bisherige Pächter diesen Grundstücksteil nach dem Verkauf weiterhin vermietet. Interessant ist die Abgrenzung zu einem früheren, ähnlichen Fall.

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Billigkeitsmaßnahmen zur Flutkatastrophe - BMF-Schreiben vom 23. Juli 2021 und Katastrophenerlasse der Länder

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Durch die Flutkatastrophe in mehreren Bundesländern liegen für viele Menschen die Grundlagen der beruflichen und privaten Existenz buchstäblich in Trümmern. Unternehmer litten noch immer unter den Folgen der Corona-Krise oder hatten sich gerade erst leidlich davon erholt, als die Wassermassen alles zerstörten. Die Hilfsbereitschaft ist enorm. Die Finanzverwaltung unterstützt mit BMF-Schreiben vom 23. Juli 2021 Betroffene und Helfer*innen u. a. durch verschiedene umsatzsteuerliche Billigkeitsmaßnahmen.

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Umsatz- und versicherungsteuerliche Behandlung von Garantiezusagen - BMF-Schreiben vom 11. Mai 2021

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Der BFH hatte am 14. November 2018 (XI R 16/17) entschieden, dass die entgeltliche Garantiezusage eines Kfz-Händlers keine unselbständige Nebenleistung zur Fahrzeuglieferung, sondern eine eigenständige Versicherungsleistung sei. Diese Rechtsprechung übernimmt das BMF mit Schreiben vom 11. Mai 2021 in den Umsatzsteueranwendungserlass (UStAE), klärt die wichtigsten Anwendungsfälle und nimmt mit Schreiben vom 18. Juni 2021 Ergänzungen vor. Wir fassen nachfolgend die umsatzsteuerlichen Aspekte zusammen.

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Leistungen eines Kommissionärs auch bei Fehlen eines personenbezogenen Merkmals steuerfrei - BMF-Schreiben vom 9. Juni 2021

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Der BFH hatte mit Urteil vom 25. April 2018 (XI R 16/16) entschieden, dass bei einer Dienstleistungskommission die personenbezogene Steuerbefreiung für die Leistungen von Theatern gem. § 4 Nr. 20 Buchst. a UStG auch für die fingierte Leistung des Kommissionärs anwendbar ist. Nun ändert das BMF daraufhin den Umsatzsteueranwendungserlass (UStAE) – allerdings nur für eben diese Steuerbefreiung.

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Eintrittsberechtigung zu Veranstaltungen an Unternehmer nach "Srf konsulterna AB" - BMF-Schreiben vom 9. Juni 2021

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Das BMF ändert mit Schreiben vom 9. Juni 2021 den Umsatzsteueranwendungserlass zur Gewährung von Eintritsberechtigungen zu Veranstaltungen an Unternehmer gem. § 3a Abs. 3 Nr. 5 UStG: Damit diese Leistungen nach der Spezialregelung am Veranstaltungsort zu besteuern sind, müssen sie nun nicht mehr der Allgemeinheit zugänglich sein. Damit will das BMF das EuGH-Urteil in der Rechtssache „Srf konsulterna AB“ vom 13. März 2019 (C-647/17) umsetzen. Außerdem wird klargestellt, dass Online-Seminare von § 3a Abs. 3 Nr. 5 UStG nicht umfasst sind.

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Wohnungsvermietung mit Stellplatz ist in der Regel insgesamt steuerfrei - BFH-Urteil V R 41/19

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In seinem Urteil vom 10. Dezember 2020 (V R 41/19), nichtamtlich veröffentlicht am 10. Juni 2021, entschied der BFH: Vermietet ein Vermieter von Wohnungen im selben Gebäudekomplex auch Pkw-Stellplätze, so ist dies eine Nebenleistung zur Wohnungsvermietung und damit steuerfrei. Damit erteilte er der gegenteiligen Auffassung des Thüringer Finanzgerichts, die 2019 den Immobilienmarkt verunsichert hatte, eine Absage. Das Thüringer Finanzgericht wollte den Begriff „Gebäudekomplex“ enger auslegen und weitere Voraussetzungen an die einheitliche Leistung knüpfen.

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Immobilien ohne personelle Ausstattung sind keine Betriebsstätten - EuGH-Urteil "Titanium Ltd" (C-931/19)

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In seinem Urteil vom 3. Juni 2021 (C-931/19) in der Rechtssache „Titanium Ltd“ entschied der EuGH: Eine vermietete Immobilie ist für die Anwendung des Reverse-Charge-Verfahrens keine feste Niederlassung (nach deutscher Lesart: Betriebsstätte), wenn der Eigentümer der Immobilie nicht über eigenes Personal für die Leistungsbewirkung im Zusammenhang mit der Vermietung verfügt. Dies widerspricht der bisherigen Praxis der deutschen Finanzverwaltung.

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Personengesellschaften als Organgesellschaften - EuGH-Urteil "M-GmbH" (C-868/19)

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Dass Personengesellschaften als Organgesellschaften nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG infrage kommen, ist seit dem EuGH-Urteil in den Rechtssachen Larentia + Minerva und Marenave nicht mehr streitig. Die beiden Umsatzsteuersenate des BFH waren bislang jedoch uneins darüber, ob dies voraussetzungslos gilt. Diesen Streit entschied am 15. April 2021 der EuGH in der Rechtssache "M-GmbH (C-931/19).

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Fernverkäufe und Dienstleistungen im B2C-Geschäft - Gesetzesänderung zum 1. Juli 2021

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Wenn Ihr Unternehmen im B2C-Bereich (Business to Consumer) grenzüberschreitend tätig ist, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ab dem 1. Juli 2021 umsatzsteuerliche Meldepflichten in anderen EU-Mitgliedstaaten durch die Umsetzung der eCommerce-RL (Fernverkauf) entstehen. Sind Sie betroffen?

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