Vorstellung der Nationalen Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums durch Bundesumweltministerin Svenja Schulze – 8. Juni 2021

Das Bundesumweltministerium (BMU) hat im Rahmen des 3. Nationalen Wasserforums am 8. Juni 2021 seine Nationale Wasserstrategie vorgestellt.

Hintergrund der Strategie und des vorausgegangenen Dialogs ist der angemessene Umgang mit den Herausforderungen und Problemen, die sich bis zum Jahr 2050 aufgrund von Klimawandel, demografischen Entwicklungen, Landnutzungsänderungen, technologischen Neuerungen und verändertem Konsumverhalten im nachhaltigen Umgang mit den Wasserressourcen stellen.

Darüber hinaus hat sich Deutschland sowohl auf europäischer (z. B. EU-Wasserrahmenrichtlinie) als auch auf internationaler Ebene dem nachhaltigen Schutz der Ressource Wasser verpflichtet, wie sie in den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2015 („Ziele für nachhaltige Entwicklung“) festgehalten sind.

Die Schwerpunkte, Ziele und Aktionen sind in zehn strategischen Themen zusammengefasst und sollen in den nächsten Jahren schrittweise umgesetzt werden. Im Kern des Entwurfs steht die Daseinsvorsorge und die Gewährleistung der hinreichenden Verfügbarkeit von Trinkwasser sowie die Sicherung von dessen Qualität.

Bestreben ist es demnach zum einen, einen möglichst naturnahen Wasserhaushalt herzustellen, der den Auswirkungen durch den Klimawandel standhält. Zum anderen müssen Einleitungen jeglicher Art, die das Grundwasser verschmutzen und auch in gereinigten Abwässern noch zu finden sind, weitestgehend vermieden werden. Darüber hinaus enthält die Strategie Leitlinien für eine Nutzungshierarchie im Falle einer möglichen Wasserknappheit für die verschiedenen Nutzer der Wasserressourcen, zu denen neben der Bevölkerung die Landwirtschaft, die Industrie und auch die Energiewirtschaft gehören.

Die Nationale Wasserstrategie enthält folgende zehn strategischen Themen:

  • Bewusstsein für die Ressource Wasser stärken
  • Wasserinfrastrukturen weiterentwickeln
  • Wasser-, Energie- und Stoffkreisläufe verbinden
  • Risiken durch Stoffeinträge begrenzen
  • Den naturnahen Wasserhaushalt wiederherstellen und managen – Zielkonflikten vorbeugen
  • Gewässerverträgliche und klimaangepasste Flächennutzung im urbanen und ländlichen Raum realisieren
  • Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung weiterentwickeln
  • Meeresgebiete (Nord- und Ostsee) intensiver vor stofflichen Einträgen vom Land schützen
  • Leistungsfähige Verwaltungen stärken, Datenflüsse verbessern, Ordnungsrahmen optimieren und Finanzierung sichern
  • Gemeinsam die globalen Wasserressourcen nachhaltig schützen

Hilfen des Bundes mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro über die kommenden zehn Jahre sollen Länder und Kommunen dabei unterstützen, den ökologischen Zustand der Gewässer zu verbessern, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen und die notwendigen Maßnahmen zur Modernisierung des Wassersektors vorzunehmen.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft Abwasser und Abfall (DWA), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßen die Ziele der Strategie, fordern jedoch eine schnelle tatsächliche Umsetzung der Maßnahmen.

Dem BMU-Entwurf für eine Nationale Wasserstrategie ist ein zweijähriger Dialog mit mehr als 200 Teilnehmenden aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Forschung sowie aus Verbänden, Ländern und Kommunen vorausgegangen.

Autor*innen

Denis Bogaczyk
Tel: +49 30 208 88 1038
Anna Theresa Welskop
Tel: +49 30 208 88 1356

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