Ein nachhaltiges Mindset etablieren: Wie Sie den Fokus auf Chancen statt Risiken legen

Noch immer sehen viele Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit als potenzielle Gefahr für ihren künftigen Erfolg an. Doch mit der richtigen Herangehensweise wird ESG zum Geschäftsvorteil. Gerade auch Familienunternehmer*innen sollten eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und in ihr Geschäftsmodell integrieren. So können sie Chancen früher nutzen, Risiken leichter bewältigen und ihre Attraktivität für Eigen- und Fremdkapitalinvestoren sowie Stakeholder erhöhen. Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag für bessere Umweltbedingungen und eine faire Gesellschaft.

Wir haben einige der häufigsten Bedenken untersucht, die Unternehmen davon abhalten, eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und im Unternehmen zu implementieren. Diesen Bedenken, die wir aus vielen Gesprächen mit Mandant*innen kennen, stellen wir unsere Einschätzungen und Beobachtungen aus der Praxis gegenüber.

1. Kosten  

Einige Unternehmen schrecken vor allem die erwarteten Kosten ab, die entstehen, wenn sie eine nachhaltige Geschäftsstrategie in ihre Unternehmensziele integrieren und umsetzen möchten – sei es bei der Produktentwicklung, der Anpassung vorhandener Geschäftsprozesse oder der Erfolgsmessung einer solchen Strategie durch geeignete Kennzahlen (KPIs).

Legen Sie den Fokus nicht ausschließlich auf die Risiken, sondern auch auf die wirtschaftlichen Vorteile: Kosteneinsparungen, die Sie erzielen können, geringere Risiken in Ihren Lieferketten und eine höhere betriebliche Effizienz durch optimierte Geschäftsprozesse. Der unmittelbar messbare wirtschaftliche Mehrwert wird die Kosten in vielen Fällen bereits aufwiegen.

2. Corporate Governance

Interne Richtlinien müssen neu definiert, Governance-Standards überarbeitet und aktualisiert werden. Dies kann auch zu personellen Umstrukturierungen in Führungsteams führen.

Die verbesserte Governance gibt Ihnen und Ihren internen und externen Stakeholdern jedoch Klarheit über die langfristigen nachhaltigen Ziele Ihres Unternehmens. Viele Großunternehmen verlangen aufgrund eigener interner Compliance-Richtlinien bereits jetzt Nachhaltigkeitsstrategien und -berichte von ihren Zulieferern und Dienstleistern.

Sie sichern also mit der Umsetzung einer angemessenen Nachhaltigkeitsstrategie nicht nur Ihre Wettbewerbsposition, Sie können auch einen Wettbewerbsvorteil entwickeln, wenn es darum geht, günstige Eigen- oder Fremdkapitalinvestitionen für Ihr Unternehmen zu sichern sowie neue und bestehende Talente im Unternehmen zu motivieren und zu binden.

3. Evolution statt Revolution

Viele Familienunternehmen fürchten die Projektgröße. In der Regel geht es aber nicht darum, das Geschäftsmodell neu zu erfinden, sondern Nachhaltigkeit in die bestehenden Unternehmensziele und das gesamte Handeln zu integrieren. Gerade in Familienunternehmen gibt es oftmals schon viele Anknüpfungspunkte, die lediglich zusammengeführt werden müssen.

Beginnen Sie klein und betrachten Sie Nachhaltigkeit eher als eine Reise statt als ein Ziel. Entscheiden Sie sich, an welchem Punkt Sie beginnen möchten, und legen Sie kurz-, mittel- und langfristige Prioritäten fest. Den ökologischen Fußabdruck Ihres Unternehmens zu verringern und nachhaltige Materialien sowie Prozesse in Ihrem Unternehmen zu etablieren, sollte dabei Teil einer schrittweisen Strategie sein. Diese wird typischerweise gleichermaßen von den internen und externen Stakeholdern des Unternehmens getragen.

4. Besser aufgestellt für die Wirtschaft der Zukunft

Das Interesse der Stakeholder an Informationen über das Nachhaltigkeitsmanagement eines Unternehmens steigt kontinuierlich. Kund*innen, Investor*innen und Mitarbeiter*innen beziehen entsprechende Aktivitäten in ihren Entscheidungen ein.

Wenn Sie dieses Thema in den Kern Ihrer Unternehmensstrategie integrieren, erfüllen Sie damit die Nachfrage Ihrer Stakeholder nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen und sichern damit die Zukunft Ihres Unternehmens. Denn Nachhaltigkeit wirkt sich klar positiv auf Ihre Reputation aus. Gerade Sie als mittelständisches Unternehmen können hier einen Wettbewerbsvorteil aufbauen, um Aufträge im öffentlichen Sektor oder bei größeren Unternehmen zu sichern oder bei entsprechenden Ausschreibungen zu punkten.

Dieckmann

„Das größte Risiko für mittelständische Unternehmen besteht darin, untätig zu bleiben. Lieferketten werden – beschleunigt durch die Covid-19-Pandemie – neu sortiert. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen spätestens jetzt ESG auf ihre Agenda nehmen. Wir beobachten, dass viele Unternehmen in ihrer nachhaltigen Geschäftsstrategie bereits weit fortgeschritten sind und mit der Transformation ihrer Geschäftsprozesse begonnen haben. Bereits diese Aktivitäten werden vom Markt honoriert. Wichtig ist aus meiner Sicht der erste Schritt. Und für die meisten Familienunternehmen gehört das Thema Nachhaltigkeit schon von jeher zur eigenen Identität. Mit einer vorausschauenden kurz-, mittel- und langfristigen Prioritätenplanung bleiben die Projekte auch gut beherrschbar.“

Jörn Dieckmann, Leiter Familienunternehmen und Mittelstand Services

  

Hughes

“In this fast paced, ever-changing world that we live in sustainability has shifted from a perceived ‘nice to have’ addition, to an essential component for every business no matter the size. Driven by a move towards stakeholder capitalism and the recognition of the importance of creating long-term value, business as usual is no longer an option. The time is now to grasp ESG as an opportunity or risk becoming irrelevant.”

William Hughes, Sustainability Services Lead bei Mazars in UK

  

 

   

Gerne unterstützen wir Sie als Familienunternehmen oder mittelständisches Unternehmen bei allen Fragen und Herausforderungen rund um das Thema Nachhaltigkeitsstrategie.

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