Mazars begrüßt EU-Reform der Abschlussprüfung

Das Europäische Parlament hatte am 3. April 2014 die neuen Regelungen zur Abschlussprüfung verabschiedet, der EU-Ministerrat am 14. April 2014. Seit Beginn des Reformprozesses im Jahre 2010 hatte sich Mazars stetig und intensiv in die Debatte um die Fortentwicklung der Abschlussprüfung eingebracht und somit letztlich zu diesem positiven Ergebnis beigetragen.

Eine Auswahl der wichtigsten Änderungen im Überblick

Joint Audit zur Stärkung der Unabhängigkeit

Damit die Beziehungen zwischen Prüfer und Unternehmen nicht zu eng werden, findet künftig ein Rotationsverfahren, also ein Prüferwechsel, statt. Mit dem Joint Audit, der Gemeinschaftsprüfung durch zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, kann ein Prüfer 24 Jahre lang beim gleichen Mandanten tätig sein. Ohne Joint Audit, aber mit einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren beträgt die Frist 20 Jahre, ansonsten ist ein Prüferwechsel nach 10 Jahren erforderlich. 

Verbesserung der Unabhängigkeit und Qualität der Leistungen

Sogenannte prüfungsfremde Dienstleistungen wie u.a. Steuerberatungsleistungen, Lohn- und Gehaltsabrechnungen und Bewertungsleistungen sind Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bei Unternehmen von öffentlichem Interesse nur noch in Grenzen erlaubt. Sie dürfen maximal 70 Prozent der Prüfungshonorare mit diesen Dienstleistungen erwirtschaften. Die EU-Verordnung enthält eine Liste der unzulässigen Nichtprüfungsleistungen. Darüber hinaus müssen Prüfungsgesellschaften in der EU ihre Berichte im Einklang mit den internationalen Prüfungsstandards veröffentlichen.

Die meisten Änderungen sind bis Mitte 2016 umzusetzen. Die Mitgliedstaaten müssen nun entscheiden, welche Wahlrechte sie in ihrem jeweiligen Land zulassen.

Was bedeutet die Reform?

Schauen Sie hier auf Englisch das Interview mit Patrick de Cambourg, Chairman der Mazars-Gruppe, zu den wichtigsten Neuerungen und zur Bedeutung der Reform:

http://www.mazars.com/Home/Insights/Mazars-welcomes-European-audit-reform