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Mazars veröffentlicht Benchmark-Studie zur Finanzberichterstattung europäischer Banken 2023

Im Fokus, der auf den 31. Dezember 2022 aktualisierten Studie steht die Frage: Wie wirken sich die erwarteten Kreditverluste europäischer Banken auf immer häufige auftretende, noch nie dagewesene Ereignisse aus? Wir haben die Auswirkungen der aktuellen globalen Krisen und anderer makroökonomischer Unsicherheiten auf die erwarteten Kreditverluste (ECL) im Jahr 2022 analysiert. Die Grundlage hierfür bildeten testierte Geschäftsberichte, die von 26 europäischen Banken veröffentlicht worden waren.

Wie in den vorangegangenen Studien wurden wichtigste Trends des Geschäftsjahres in Bezug auf erwartete Kreditverluste innerhalb der Stichprobe ermittelt, unter Berücksichtigung der jeweiligen geografischen
Regionen. Zum Abschluss des Geschäftsjahres 2022 ergeben sich im Wesentlichen die folgenden Feststellungen:

  • Das durchschnittliche Gewicht der kumulierten Anpassungen der Ergebnisse der auf einem Erwarteten-Kreditverlust-Modell (ECL-Modell) basierenden Ermittlung der Wertberichtigungen (Overlays) für zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifizierte Kredite ist auf 14 % gesunken (2021: 16 %). Innerhalb der Stichprobe zeigt sich ein Anstieg der Overlays bei französischen und italienischen Banken und ein deutlicher Rückgang bei den britischen Banken. Eine der deutschen Banken in der Studie wies als einzige Bank einen negativen kumulierten Overlay im Jahr 2022 aus.
  • Die geografischen Trends haben sich bei mehreren Schlüsselindikatoren (Volatilität der Risikokosten, Gewichtung von Overlays und Divergenz zwischen der Eurozone und dem Vereinigten Königreich bei der Bewertung von Wachstumsprognosen im Zusammenhang mit vorausschauenden Informationen) verstärkt.
  • Insgesamt zeigt sich ein einheitlicheres Niveau der Risikokosten im Vergleich zum Jahr 2021, wobei alle Banken in der Stichprobe im Jahr 2022 einen Nettoaufwand in der Risikovorsorgebildung aufweisen (verglichen zum Jahr 2021 hatten 9 von 26 Banken einen Netto-Risikovorsorge-„Gewinn“; 2022 im Vergleich zu 2021: +106 % durchschnittliche Veränderung; 2021 zu 2020 -81 %).
  • Der Anteil der zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifizierten Darlehen in der Stufe 2, also Darlehen, für die nicht nur eine Risikovorsorge für die kommenden 12 Monate, sondern für deren gesamte Laufzeit gebildet wurde, hat sich zum Jahresende 2022 im Vergleich zur vorherigen Situation unter Covid-19 im Jahr 2019 erhöht.
  • Der durchschnittliche Deckungsgrad der Kredite, die zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert sind, ist in der Stichprobe ist seit Ende 2020 weiter gesunken (2022: 1,38 %; 2021: 1,53 %; 2019: 1,57 %) – mit der bemerkenswerten Ausnahme der britischen Banken: Bei diesen hat sich der Trend im 2. Halbjahr 2022 umgekehrt.

In der Studie wurden weitere Themen aufgegriffen, wie beispielsweise den Umgang der Banken mit TLTRO-III-Verbindlichkeiten sowie Portfolioreklassifizierungen und die Berichterstattung darüber. Die gesamte Studie kann hier abgerufen werden.

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Dies ist ein Beitrag aus unserem IFRS-Newsletter 4-2023. Die gesamte Ausgabe finden Sie hier. Sie können diesen Newsletter auch abonnieren und erhalten die aktuelle Ausgabe direkt zum Erscheinungstermin.