ESG und Blockchain: eine Welt voller Möglichkeiten

Häufig taucht bei der Planung einer zeitgemäßen Datenverarbeitung das komplexe Thema Blockchain auf. Im Kontext von ESG und neuen regulatorischen Anforderungen werden Unternehmen nun vor eine ganze Reihe von Herausforderungen wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gestellt, um der ganzen Bandbreite von Informationspflichten sowie den Bedürfnissen der jeweiligen Stakeholder Rechnung zu tragen. Die Einrichtung einer Blockchain kann hier helfen.

Hierbei handelt es sich um eine wachsende Aneinanderreihung von Datensatzblöcken, die im Konsenz von verschiedenen Stakeholdern genutzt wird. Eine Blockchain verwaltet nachvollziehbar – und durch kryptografische Mechanismen manipulationssicher – Daten, die in einer verteilten Infrastruktur ohne zentrale Instanz gespeichert werden. Dadurch ist es möglich, Datensätze, Ereignisse oder Transaktionen (zum Beispiel bei Kryptowährungen) vertrauensvoll und transparent zu verifizieren. Die Einbindung von Mittelsmännern wird dadurch unnötig, auch eine manuelle Datenerhebung durch beispielsweise Fragebögen entfällt.

Der Einsatz von Blockchain-Technologie in einer Wertschöpfungs- bzw. Lieferkette im Kontext ESG ist nicht ganz unumstritten. Dabei wird unter anderem oft auf den hohen Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks verwiesen. Doch man sollte auch das Potenzial von Blockchain-Lösungen hervorheben. Denn bei einem kontrollierten Einsatz von Private Blockchains anstatt Public Blockchains wird deutlich weniger Energie benötigt. Darüber hinaus ist dies eine nachhaltige Chance, um für mehr Datensicherheit und Transparenz in Hinsicht auf ESG-Kriterien zu sorgen und um gleichzeitig die Kosten und den Aufwand zu senken. Die dabei geschaffenen Synergien und Ressourcenoptimierungen schaffen zusätzlichen Mehrwert.

Was bedeuten das spezifisch im Kontext ESG?

Die regulatorischen Anforderungen, der Aufwand der Datenerhebung und die Kosten rund um das Thema Nachhaltigkeit und Data Governance steigen für Unternehmen. Das erzeugt eine wachsende Nachfrage nach einem effektiven Datenmanagement, welches eine hohe Effizienz in Datenerhebung, Datenvalidierung wie auch transparenter Berichterstattung voraussetzt, um bei entsprechenden Audits keine Beanstandungen zu provozieren.

Neben der Erhebung eigener Unternehmensdaten – wie beispielsweise Energieverbrauch (E), Diversität und Integration (S) sowie Aufsichtsstrukturen (G) – sind auch immer mehr Daten von Partnern, Zulieferern und Kunden zur Auswertung nach ESG-Kriterien erforderlich. Ein enormer Aufwand in der Datenerhebung und -validierung, denn innerhalb einer globalen Wertschöpfungs- bzw. Lieferkette setzen Verarbeiter, Händler und Hersteller zunehmend eine tiefergehende und nachvollziehbare Transparenz in Zulieferprozessen voraus. Dies wird zur Anforderung, um Missstände wie zum Beispiel Zwangs- und Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung nicht zu begünstigen oder damit in Verbindung gebracht zu werden.

Doch es geht nicht immer ausschließlich um die klar nachvollziehbare Wertschöpfungs- bzw. Lieferkette von Produkten, Ressourcen und eigenen Unternehmensdaten: Die Kontrolle und Sicherheit digitaler Informationen bei datengetriebenen Branchen, in denen die Informationen an sich einen Teil der eigentlichen Dienstleistung darstellen, sind per se von höchster Wichtigkeit und ein spannendes Entwicklungsfeld. Zum Beispiel in der Finanzdienstleistung kann die Blockchain effizient zur Datenerhebung und Validierung genutzt werden („Know-your-Customer-Prinzip“), um die Finanzierung von kriminellen oder terroristischen Aktivitäten auszuschließen. Im Asset Management beispielsweise können ESG-Daten von potenziellen Finanzierungsobjekten als verlässliche Basis für eine schnelle Verifizierung dienen.

Welche Vorteile bedeutet der Einsatz einer Blockchain für Sie?

Einen entscheidenden Vorteil stellt die Automatisierung der Datenbeschaffung dar. Diese ermöglicht, innerhalb des Netzwerks Daten transparent für alle Teilnehmer sichtbar zu speichern und so auch den regulatorischen Anforderungen schneller und genauer nachzukommen. Durch die automatisierte Erstellung und Manipulationssicherheit wird zudem die Integrität der Daten garantiert, sodass erhebliche Mehraufwände im Rahmen der Datenvalidierung vermieden werden können.

Ein nicht unerheblicher Vorteil ist das Nutzen von Synergien: Denn eine auf verschiedene Server verteilte Rechenleistung spart Energie und sorgt für eine praktisch unbegrenzte Skalierbarkeit. Hinzukommt: Durch sogenannte Smart Contracts (Computerskripte mit programmierbaren Bedingungen) können Werttransaktionen automatisiert durchgeführt werden. Dadurch müssen Unternehmen nur für Leistungen bezahlen, die tatsächlich für sie erbracht wurden. Dies kann zu einer markanten Optimierung der Ressourceneffizienz beitragen. 

Wie Mazars Sie unterstützen kann

Unsere Expert*innen stehen Ihnen gerne für eine strategische Beratung zur Verfügung. Mit unserer tiefgreifenden Projekterfahrung unterstützen wir Sie gern bei der Planung und Wahl der richtigen Lösung, um beim Thema Blockchain rechtzeitig den richtigen Schritt zu gehen. Es gilt sich frühzeitig mit dieser Materie auseinanderzusetzen, um die möglichen Vorteile für die Unternehmensentwicklung effizient nutzen zu können. Wir stehen dafür an Ihrer Seite.

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