Preissteigerungen und Lieferkettenprobleme: Wie der Ukraine-Krieg Ihr Verrechnungspreissystem beeinflusst

Der Krieg in der Ukraine hat neben den vielfältigen humanitären Folgen auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, welche unterschiedliche steuerliche Implikationen nach sich ziehen. Unter anderem haben die EU und viele weitere Staaten Sanktionen gegenüber Russland erlassen und in der Ukraine, die für einige Branchen, z. B. die Automobilindustrie, als Zulieferland fungiert, ist die Produktion in vielen Bereichen stark eingeschränkt.

Lieferketten sind von daher teils unterbrochen und zu verzeichnende Preissprünge beeinflussen die gesamte Wertschöpfungskette. Multinationale Unternehmen müssen von daher prüfen, wie sich die Folgen des Krieges auf das jeweilige Verrechnungspreissystem insgesamt sowie auf bestehende Vertragsregelungen im Einzelnen auswirken und welche Vertragsanpassungen erforderlich sind. Die Umsetzung des Fremdvergleichsgrundsatzes stellt multinationale Unternehmen in dieser Krisensituation bei der praktischen Umsetzung vor besondere Herausforderungen:

  • insbesondere im Bereich der Vergleichbarkeitsanalysen
  • bei Verlusten einzelner Gesellschaften, z. B. auch von Routinegesellschaften
  • bei der Aufteilung der krisenbedingten spezifischen Kosten
  • bei drohenden Enteignungen
  • bei staatlich vorgegebenen Preissystemen

Zudem sind die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges auf bestehende oder derzeit laufende Vorabverständigungsverfahren zu analysieren.

Multinationale Unternehmen sind von daher gehalten, den Einfluss der wirtschaftlichen Folgen der Krisensituation auf ihre Funktions- und Risikoanalyse, der Industrieanalyse und der Ertragssituation der jeweiligen Gruppengesellschaften zu untersuchen, diese entsprechend zu dokumentieren und erforderliche Anpassungen des Verrechnungspreissystems vorzunehmen.

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