OECD Common Reporting Standard

OECD Common Reporting Standard und Gesetzesentwürfe über den automatischen Austausch von Informationen über Finanzkonten

Einführung und Gesetzeslage in Deutschland

Im Herbst 2014 haben sich u. a. die Vertreter der OECD- und G20-Staaten in Berlin auf eine gegenseitige Vereinbarung über den automatischen Austausch von Steuerinformationen ab dem Jahr 2017 geeinigt. Als Grundlage für diesen Informationsaustausch wurde der sog. „Common Reporting Standard“ (CRS) als Standardrahmen abgestimmt.
Zurzeit haben bereits mehr als 90 Länder erklärt, an diesem Informationsaustausch teilnehmen zu wollen. Für die ersten Anwender des CRS (sog. „Early Adopters“) soll der Datenaustausch bereits im Jahr 2017 beginnen und Steuerinformationen aus dem vorangegangenen Kalenderjahr 2016 betreffen. Später teilnehmende Länder (sog. „Followers“) beginnen mit der Umsetzung ab dem Jahr 2018 sowie in den Folgejahren.
Mit der Teilnahme an CRS sollen Finanzinstitute (FI) in den Teilnehmerländern verpflichtet werden, einen festgelegten Datensatz über die Inhaber von Finanzkonten zu erheben und an die zuständigen staatlichen Behörden zu melden, die diese Daten mit den anderen Teilnehmerländern austauschen.
CRS wird jedes Finanzinstitut in der Europäischen Union betreffen. Bereits zum 1. Januar 2016 müsse diese

  • ihre eigene Qualifikation unter dem CRS-Regime bewerten,
  • ihre Prozesse betreffend die Kundenannahme („Client Onboarding“) im Hinblick auf die neuen CRS-Anforderungen erweitern,
  • die allgemeinen Geschäftsbedingungen im Sinne des CRS anpassen,
  • ihre IT-Prozesse um Funktionalitäten zur Umsetzung des CRS-Reportings ergänzen,
  • Schulungen für die zuständigen Mitarbeiter hinsichtlich der CRS-Anforderungen durchführen.

Zur Überführung des OECD-CRS in das deutsche Recht befinden sich zurzeit der „Entwurf eines Gesetzes zu der Mehrseitigen Vereinbarung vom 29. Oktober 2014 zwischen den zuständigen Behörden über den automatischen Austausch von Informationen über Finanzkonten“ (BT-Drs. 18/5919 vom 7.9.2015) und der „Entwurf eines Gesetzes zum automatischen Austausch von Informationen über Finanzkonten in Steuersachen und zur Änderung weiterer Gesetze“ (BT-Drs. 18/5920 vom 7.9.2015) im deutschen Gesetzgebungsverfahren.

CRS geht deutlich über FATCA hinaus

CRS wird bereits aufgrund der hohen Zahl teilnehmender Länder weitaus größere Auswirkungen haben als das US-amerikanische Steuergesetz „FATCA“ (Foreign Account Tax Compliance Act). Zwar wurde CRS letztlich auf Grundlage von FATCA entwickelt, sodass sich beide Regime strukturell sehr ähnlich darstellen, jedoch weicht CRS in einzelnen Vorschriften deutlich von FATCA ab, darunter beispielsweise:

  • keine De-Minimis-Regelung hinsichtlich Bestandskonten natürlicher Personen,
  • keine Ausnahme für „lokale Finanzinstitute“,
  • der Tatbestand des „Finanzkontos“ umfasst zusätzliche Kontotypen und
  • gewisse Unterschiede in den Anforderungen an die Qualifikation, die Erfüllung der Sorgfaltspflichtenund der Berichterstattung.

Für viele Finanzinstitute war FATCA hauptsächlich eine Übung in der richtigen Anwendung der Sorgfaltspflichten, da im Anschluss letztlich nur wenige Finanzkonten tatsächlich zu melden waren. CRS hingegen wird deutlich mehr Aufwand bei der Berichterstattung verursachen, was die Entwicklung entsprechender organisatorischer und technischer Strukturen erfordern wird.

Wie Roever Broenner Susat Mazars helfen kann

Unsere weitreichenden praktischen Erfahrungen machen uns zu einem idealen Partner bei der Vorbereitung auf CRS und der Umsetzung der gesetzlichen Pflichten.

Wir unterstützen Sie gern,

  • die Klassifizierung nach CRS hinsichtlich der Unterschiede zu überprüfen, die im Vergleichzu FATCA existieren,
  • die erforderlichen IT-Erweiterungen im Rahmen von „Gap-Analysen“ zu untersuchen,um auf die CRS-konforme Annahme neuer Kunden ab dem 1. Januar 2016 vorbereitet zu sein,
  • die Dokumentation der bestehenden Kundenkonten zu überprüfen, um sicherzustellen,dass diese CRS-konform ist,
  • die bestehenden FATCA-Prozeduren ordnungsgemäß auf CRS zu erweitern, um eine vollständigeBefolgung des CRS-Standards zu gewährleisten,
  • individuelle Workshops und Trainings für die zuständigen Mitarbeiter der Mandanten zu entwerfenund durchzuführen, um ihnen die neuen Anforderungen durch CRS bewusst zu machen, sowie
  • die notwendigen Strukturen für eine ordnungsgemäße CRS-Berichterstattung vorzubereitenund herzustellen.

Dokument

Mandanteninformation OECD CRS