Fallstricke bei der Mitarbeiterentsendung ins Ausland: Viele mittelständische Unternehmen, die international expandieren, unterschätzen die Komplexität von Auslandsentsendungen.
  • Wichtig ist dabei zunächst, alle im Unternehmen von einer Entsendung betroffenen Unternehmensteile einzubinden und ein klares Bild ihrer Perspektiven zu erhalten. Nicht nur Personalabteilung, sondern auch Lohn- und Finanzbuchhaltung, Steuerabteilung und Geschäftsführung sind zu involvieren.
  • Die rechtzeitige Einbindung des Beraters in den Entsendungsprozess sowie die vollständige Versorgung mit Informationen ist für die erfolgreiche Entsendung wichtig, um negative Konsequenzen zu vermeiden, die sich im Nachgang schwer heilen lassen. Dies ist jedoch für viele erfahrene, größere Mittelständler in Deutschland auch selbstverständlich.
  • Vom Erfahrungsgrad des Unternehmens abhängig, arbeiten manche kleinere Unternehmen bei ihrer „ersten“ Entsendung ins Ausland noch nach dem Prinzip „Learning by Doing“, um dann doch festzustellen, dass sie Unterstützung benötigen.
  • Reist ein Mitarbeiter mit einem Touristenvisum in ein Land, ohne eine gültige Einreise-, Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für einen Arbeitseinsatz im Ausland zu besitzen, kann dies nicht nur zur Verweigerung der Einreise des Mitarbeiters führen, sondern auch ein Projekt vor Ort und damit das Renommee des Unternehmens in Gefahr bringen. Die strikte Einhaltung der Einreise-, Visa- und Aufenthaltsbestimmungen sind ein unbedingtes Muss.
  • Neben den arbeits-, einkommensteuer- und sozialversicherungsrechtlichen Aspekten einer Entsendung sind ertragsteuerliche Fragestellungen mit einzubeziehen (z. B. Begründung einer ertragsteuerlichen Betriebsstätte).
  • Zu den Fallstricken einer Entsendung gehört auch, wenn das entsendende Unternehmen im Laufe der Entsendung feststellen muss, dass die ursprünglich geschätzten Kosten von den tatsächlichen Kosten abweichen. Bei der Kostenschätzung sind neben steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Regelungen auch länderspezifische Besonderheiten und Vergütungszulagen zu berücksichtigen.

Ist eine Auslandsentsendung gut geplant und durchgeführt, so sind Kosten und Risiken für das entsendende Unternehmen und den betroffenen Mitarbeiter kalkulier- und überschaubar. Eine gut geplante Auslandsentsendung kann dabei Teil einer erfolgreichen Internationalisierung des Unternehmens sein und damit für die Zukunft des Unternehmens wesentliche Bedeutung haben.

Dies ist ein Beitrag aus unserem Global Mobility Newsletter 1/2017. Die gesamte Ausgabe finden Sie hier. Sie können diesen Newsletter auch abonnieren und erhalten die aktuelle Ausgabe direkt zum Erscheinungstermin.